Wer eine Einelternfamilie managt, weiß das nur zu gut. Vom Weckerklingeln bis zum Todmüde-ins-Bett-Fallen nach diversen Haushaltspflichten sind die vielfältigen Anforderungen (vorwiegend) auf einem Paar Schultern verteilt. Und die sind manchmal schmal, besonders in Zeiten, wenn zusätzliche Belastungen hinzukommen, wie beispielsweise Schwierigkeiten bei der Arbeit oder mit dem anderen Elternteil. Doch auf keinen Fall sollen die Kinder zu kurz kommen! So mühen sich Einelternfamilien selbstverständlich, ihren Kindern alle Fördermöglichkeiten angedeihen zu lassen, die traditionelle Familien im Portfolio haben. Wie diese bringen sie ihren Nachwuchs zum Kindertanz, Judo oder zur Theatergruppe, selbst falls die Löcher in der Finanzdecke kaum zu stopfen sind und der Terminplan überbordet.
Nur eine/r bleibt häufig auf der Strecke: die alleinerziehende Mutter bzw. der alleinerziehende Vater. Für sie selbst, ihre Bedürfnisse und ihre Gesundheit bleibt manchmal weder Zeit noch Geld. Und am Ende muss noch jemand für die Kinderbetreuung gefunden werden. Ein Organisationsaufwand, für den manchmal die Kraft nicht mehr reicht.
Kein Wunder, dass der Stressfaktor hoch und Zufriedenheit und Wohlbefinden eher im Keller sind. Laut Studien gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem sozialen Status und der Lebenserwartung bzw. der Anfälligkeit für physische und psychische Krankheiten.
Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Landesverband Berlin e.V. will an dieser Stelle etwas tun: wir möchten Einelternfamilien dabei unterstützen, möglichst regelmäßig etwas für sich und ihre Gesundheit tun zu können. Dabei soll es in erster Linie um die Ermöglichung sportlicher Aktivitäten gehen, aber auch um Informationsvermittlung. Um wirklich bedarfsdeckende Angebote zu ermitteln, brauchten wir vorab die Rückmeldung von Alleinerziehenden dazu, was ihre konkreten Wünsche und Bedürfnisse sind – denn sie sind die Expert:innen!
Good-Practice-Beispiele von Alleinerziehenden für Alleinerziehende.